„Wut auf die Elite ist verständlich.“

(Quelle siehe letzter Beitrag!)

Die Elite. Das ist aber ein starkes Wort. Welche Gruppierung ist denn darunter genau zu verstehen? Elitär zu sein bedarf es wenig und nur wer elitär ist, ist ein König?
Unter anderem Blickpunkt leben Stadträte, die Anzeigen verteilen und für unverschämte, unverstandene oder unverständliche Briefeschreiber über facebook Öffentlichkeitsarbeit leisten, ihre Wut aus – mit ihren Mitteln.

Kann hiermit eventuell unterschieden werden: Strafen für Bürger, die sich der Elite zurechnen können und sich am Leben anderer vergreifen, fallen im Verhältnis geringer aus? Damit wäre nicht nur das Strafmaß und die Durchführung der Strafe gemeint, sondern auch die Folgen der Strafe(n).
Und schon „kreative Buchhaltung“ fällt für mich darunter, sich ganz aktiv und bösartig am Leben anderer zu vergreifen. Als ein Beispiel von sehr, sehr vielen. Ja, auch falsch geschriebene, hassgetriebene Worte können Gründe sein, sich zu engagieren. Sind das gute?

Für Politik gegen eine wachsende Anzahl von enttäuschten Bürgern und prozentual ganz dünn gesäte rechtsgesinnte Schergen, die sich da rankleben und rumgaunern, würde ich in der momentanen Lage niemanden wählen.

Ah, Vorsicht: Neuwahlen??

Wutbürger bedroht Schweinfurter Stadträte mit unflätigem Schreiben

(Facebook-Link zur Diskussion)

Da wird es ja eben kompliziert: Wutbürger können Straftäter werden, die darauf reagieren, dass sie – vermeintlich – von Straftätern regiert werden. Und leider sind es schon ganz schön viele Ausnahmen, die die Regeln bestätigen in den Reihen der Verbeamteten, die sich im Lichte der Öffentlichkeit trefflich blamieren. Daneben noch die anderen Glanzlichter, die ihre Steuern hinterziehen, die Umwelt verdrecken, Sozialleistungen gemeinsam mit sozialer Verantwortung einstampfen, nur um noch ein bisschen mehr anders als die anderen zu sein und sich die Schuhe putzen lassen zu können…

Ich finde es nicht so gut, dass so ein Hilfeschrei – als welcher sich solche Briefschreibe-Aktionen ja wohl letztendlich entpuppen, wenn man jedem Menschen Würde zugesteht, auch denen, die trotz unserer langjährigen Demokratie immer noch nicht meine Bildung und meine Selbstverständlichkeiten genießen durften – auf die Exekutive und Judikative geschoben wird, die soll sich bitte mit den ernsthaften „volksschädigenden“ Phänomenen beschäftigen. Neid ist eine menschliche Regung, ebenso wie Hass – und alleine oder nur in Gruppen Gleichgesinnter bekämpfen die sich schlecht.

Was soll denn passieren, wenn die Polizei den oder die Schreiberlinge erwischt? Umerziehung wie in Clockwork Orange? Genugtuung für die Opfer durch Geld- und Gefängnisstrafen und einem Eintrag in den vermutlich eh schon traurigen Lebenslauf und damit weitere Trennung und Kluft? Das gab es schon mal, das letzte Mal von links, APO, dumme Reaktionen darauf, als Folge die RAF…

Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig!

Pepe Mujica – so schön kann Sozialismus sein!

Lucía Topolansky Saavedra und José Alberto Mujica Cordano („El Pepe“, Präsident von Uruguay 2010 bis 2015) haben die Welt verändert. Danke!

Ins Deutsch übersetzte Zitat aus o.g. Video aus 2014 (© Ma.ja.de. Filmproduktions GmbH / WDR / SRF) von El Pepe: „Man macht mir manchmal das Leben schwer, aber das geht vorüber, wie alles.“„Wenn ich mich selbst beschreiben sollte, dann als Erdklumpen mit Füßen. Nicht nur weil ich von der Erde und für die Erde lebe. Jeder Mensch braucht einen Raum für sein persönliches Glück, bewusst oder unbewusst. Ich nehme mir Zeit für Dinge, die ich gerne mache. Das ist für mich Freiheit. Ich fühle mich frei, wenn ich auf dem Feld arbeite. Ich saß viele Jahre im Gefängnis und hatte viel Zeit, mich kennen zu lernen. Und das versuche ich immer noch.“„Die Wirklichkeit ist viel mehr als das Bild, das ich mir von ihr mache. Die Wirklichkeit ist viel komplexer, schwieriger. Die körperliche Arbeit hilft mir, die Ausschweifungen des Geistes unter Kontrolle zu halten. Die Herausforderungen, die eine Arbeit mit sich bringt, haben einen eigenen Wert und der wird oft unterschätzt.“„Im weiteren Sinne helfen die Hände beim Denken. Die Hände denken. Im Zeitalter der Elektronik machen die Hände ständig so [El Pepe tippt mehrmals mit dem rechten Zeigefinger in die Handfläche der linken Hand, lächelt sehr charmant und lacht dann offen]. Ich benutze das möglichst selten, aber komm‘ nicht drum herum. Das ist der Lauf der Welt.“