Mein Leben als Datenschutzbeauftragter o. b. B.

– ein Netzwerk, das man vergrößert, hat eine größere Angriffsfläche.

– mehr Verantwortliche bedeuten auch mehr Zugriff auf Firmendaten. Unter vielem anderen kann auch der Inhalt der für die internen Mitarbeiter geschützten Verzeichnisse von externem, philosophisch-moralisch ungeschultem und weder Ihrer noch unserer Firma sonderlich verbundenem IT-Fachpersonal eingesehen werden.

– von den Angestellten und dem Chef unbemerkte, direkte Zugriffe durch Personal externer Teams auf unsere Systeme können definitiv niemals ausgeschlossen werden, wenn das Intranet kein Inhouse-Netzwerk ist.

– bei allen externen Teams gibt es ebenfalls Mitarbeiter-Fluktuation jenseits jeder Einschätzungsmöglichkeit der Risiken für Folgeschäden aus Sicht der Geschäftsführung.

– die immer fähigere Hardware, die unter unseren virtuellen Systemen liegt und diese vernetzen, kommt aus Ländern mit diktatorischem Regime, die komplett konträre Interessen zu unseren haben.

– auch Venenscanner können schon mit Bienenwachs-Händen überlistet werden (usw. usw.), IT-Sicherheit ist ein Fachgebiet mit sehr kurzlebigen Lösungen.

– Cloud-Systeme sammeln Dienste, offene Ports und vielzählige Software-Konstrukte mit Millionen Zeilen Code und sind deswegen lohnende Ziele.

– die Betriebssysteme, die wir momentan einsetzen, werden von mehreren Regierungen als hoch unsicher eingestuft und jeder ist sich des Verstoßes gegen das Datenschutzgesetz durch den – aus europäischer Sicht irländischen – Softwarehersteller bewusst, der zudem am wenigsten an einem gesunden, staatstragenden Wirtschaftskreislauf interessiert ist, da er wie alle großen IT-Unternehmen quasi staatenlos geworden ist.

– gleichzeitig sind alle Daten, die mithilfe von Codezeilen aus den USA gespeichert wurden, unter dem direkten Zugriff der amerikanischen Regierung und Herrn Trump – seit März letzten Jahres sogar hochoffiziell gesetzlich geregelt mit dem „Cloud-Act“.

– die Ausbildung von international gleichwertigen Fachkräften wurde in Deutschland auf breiter Front vernachlässigt, weswegen man auf der Hannover-Messe viele „Innovationen“ sieht, die bereits von Kindern, die zum Lego-Spielen fähig sind, „programmiert“ werden können – natürlich im von IT-Fachkräften vorgegebenen Rahmen. Das führt immer mehr dazu, dass Menschen Maschinen und Computer bedienen, ohne ausreichend ausgebildet zu sein, diese zu verstehen und in der Lage zu sein, Herrschaft über diese zu gewinnen. Das macht aus manchen IT-Fachkräften, die viele andere IT-Fachkräfte an ihren Fäden spielen lassen, Götter der restlichen Menschheit (allerdings eher die griechische „Götter“-Version).

Auch gesellschaftlich gesehen „Im Westen nichts Neues“: die IT profiliert sich zum überlebensnotwendigen Werkzeug, weil wir Regierungen fördern, die am Arbeitsplatz interessiert sind und nicht am Menschen – mit dem Erfolg, dass der diplomatische Status und der zusätzliche Aufschlag auf das Gehalt, das gegen Bestechlichkeit helfen soll, langsam von Politikern und systemimmanenten Monopolstrukturen auch auf IT-Fachkräfte ausgeweitet werden.

„Hooray!“